Zum Hiroshima-Gedenktag am 6. August 2019 hier noch mehr Fotos und Berichte
„Verhindert neue Mittelstreckenraketen hier jetzt!“
Über zweihundert Bremer*innen beim Hiroshima/Nagasaki-Gedenken in Bremen
Auf dem Bremer Marktplatz versammelten sich am 6. August Menschen, darunter auch Abgeordnete des Bundestages und der Bremischen Bürgerschaft, um der Abwürfe der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki vor 74 Jahren zu gedenken und zugleich für den Atomwaffenverbotsvertrag einzutreten sowie der Modernisierung von Atomwaffen in den USA und in Russland entgegenzutreten. Der Protest wurde unterstützt durch Transparente, Fahnen und Schilder. Auf einem war zu lesen: „Verhindert neue Mittelstreckenraketen hier jetzt!“
Zu Anfang sprach Xanthe Hall, Sprecherin von ICAN. Sie teilte mit, dass nach der Bremischen Bürgerschaft nun auch das Berliner Landesparlament sich dafür entschieden habe, für die Unterzeichnung des Atomwaffenverbotsvertrages durch die Bundesregierung Deutschland einzutreten. Solche Anfänge müssten öffentlich unterstützt werden, um ihre Wirkung zu verstärken.
Sehr lebendig schilderten Katja und Clara Tempel ihre gewaltlosen Widerstandsaktivitäten, verbunden mit zivilem Ungehorsam, u.a. in Büchel durch Besetzung der Start- und Landebahn, von der aus Tornados der Bundesluftwaffe den Einsatz von US-Atomwaffen trainieren. Die Gerichtsurteile und daraus erfolgten Haftzeiten können die beiden Frauen nicht von ihrem Einsatz gegen die atomare Gefahr abbringen. Ihre Beiträge waren eine starke Ermutigung für die Anwesenden.
Unterstützt wurde das Gedenken durch von einer Japanerin gestaltete Stellwände zum Geschehen in Hiroshima, verbunden mit der Möglichkeit, Friedenskraniche, die in Japan den europäischen Friedenstauben entsprechen, zu falten, um dann an einem Zweig aufgehängt zu werden.
Die Bremer Mahnwache zu Hiroshima und Nagasaki endete mit dem Ulmentanz unter der Anleitung von Helene Streicher um das mit Blumen gelegte Peace-Zeichen herum. Barbara Heller vom Bremer Friedensforum, Sprecherin des Bremer Friedensforum, moderierte die Veranstaltung.
Text und Fotos, Hartmut Drewes, Bremer Friedensforum