Politische Einschätzung des Paritätischen zu dem seit dem 08.01.2025 vorliegenden Wohnungslosenbericht 2024
"Das im aktuellen Wohnungslosenbericht der Bundesregierung dokumentierte Ausmaß an Wohnungslosigkeit ist dramatisch.
Über 531.000 Menschen wohnungslose Menschen zeigen, dass die Bundesregierung mit ihrer Strategie, Obdach- und Wohnungslosigkeit bis 2030 zu überwinden gescheitert ist.
Auslaufende Sozialbindungen von Wohnungsbeständen und das drohende Auslaufen der Mietpreisbremse werden die Situation weiter verschärfen. In der Wohnungspolitik darf es kein „Weiter so“ geben.
Bund, Länder und Kommunen sind nun gefordert, ein Sofortprogramm gegen Wohnungslosigkeit und für bezahlbare Wohnungen zu erarbeiten.
Die demokratischen Parteien müssen eine gemeinsame Kraftanstrengung unternehmen. Wir brauchen jetzt ein Sofortprogramm für mehr Prävention vor Wohnungslosigkeit, mehr Mieter*innenrechte, die Förderung von gemeinnützigen Vermietern und massive Investitionen in den Rückkauf, Ankauf und Erhalt von kommunalen Wohnungsbeständen."
Quelle der unteren Tabelle (Antwort Bremer Senat vom 23.04.2024 auf Anfrage der CDU): https://www.bremische-buergerschaft.de/dokumente/wp21/land/drucksache/D21L0410.pdf
Gemäß der Definition der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e.V. (BAGW) ist wohnungslos, wer nicht über einen mietvertraglich abgesicherten Wohnraum verfügt.
Dazu zählen sowohl Personen, die keine Möglichkeit der Unterkunft haben, als auch Personen, die in Behelfsunterkünften, bei Verwandten, Freunden oder Bekannten untergekommen sind oder die sich vorübergehend auf eigene Kosten z. B. in Hotels oder Pensionen eingemietet haben. Grundsätzlich fallen auch alle geflüchteten Menschen, welche keiner Wohnverpflichtung nach dem Asylgesetz unterliegen, unter die o.g. Definition.
Die Zahl der von Obdachlosigkeit Betroffenen kann lediglich geschätzt werden, da für diesen Personenkreis keine institutionelle Anbindung besteht, die eine Erfassung ermöglicht. Nach Schätzungen der Streetworkerinnen und Streetworker in der Stadtgemeinde Bremen handelt es sich um ca. 150 Personen. Zu bedenken ist bzgl. der Wahrnehmung im öffentlichen Raum, dass viele der Menschen, die sich an den Treffpunkten für Menschen in prekären Lebenssituationen aufhalten, über eigenen Wohnraum verfügen.