Sehr geehrte Damen und Herren!
Vielen Dank für diesen gut recherchierten Beitrag zu dem leider immer noch unterbelichteten Gedenken an die Millionen sowjetischen Zwangsarbeiter-Opfer des Faschismus in Deutschland von 1941-45. Der mehrmals mit Sand aufgespülte „Russenfriedhof“ in Bremen Oslebshausen reiht sich nahtlos ein in die lange Reihe fortbestehender Verdrängung des verbrecherischen Umgangs mit diesen damals als „Untermenschen“ aus der Menschheitsfamilie Ausgeschlossenen.
Statt einer Gedenkstätte soll ausgerechnet auf diesem Gelände eine Bahnwerkstatt (ALSTOM) und eine große Abstellanlage mit 7 Gleisen errichtet werden, verbunden mit erheblichen nächtlichen Lärmbelastungen für die vielen unmittelbaren Anwohner. Im Beitrag wird diese Standortauswahl des Bremer Senats leider unausgewogen dargestellt. Allgemein ist bekannt und begutachtet, dass es viel geeignetere Standorte gibt, darunter die unmittelbar nördlich des Hauptbahnhofes gelegene sog. „Oldenburger Kurve“. Für Bremer Bürger spricht alles für die Nähe zum Bahnhof. Denn der Standort in Oslebshausen liegt 15 km weit weg. 10.000 zusätzliche leere Züge pro Jahr würden durch mehrere Ortsteile rumpeln und die Menschen dort um ihre wohlverdiente Ruhe bringen. Das grüne Bauressort hat sich auf Nachfrage dazu nur nebulös geäußert: „Es gäbe in der Oldenburger Kurve andere Pläne“. Bremer Bürger haben leidvolle Erfahrungen mit „anderen Plänen“ gemacht. Es kann nur vermutet werden, dass dieses Sahnestück nahe der Innenstadt bereits einem nur an Rendite interessierten Baukonzern zugesprochen wurde.
Über eine Veröffentlichung würde ich mich freuen.
Mit freundlichem Gruß
Rodolfo Bohnenberger (Bremen, 25.09.2021)