Man könnte es einen Fall von politischer Zensur nennen – in der rot-grün-rot regierten Freien Hansestadt Bremen: Das Bremer Friedensforum plante zusammen mit Aufstehen-Bremen für den 26. Januar 2023 eine Diskussionsveranstaltung unter dem Titel „Wirtschaftskrieg gegen Russland und China – Bumerang für unsere Wirtschaft?“ mit dem Kreishandwerksmeister Karl Krökel aus Dessau-Roßlau und dem Wirtschafts-Professor Wolfram Elsner, Uni Bremen. Eine Zusage für den Veranstaltungsraum des Nachbarschaftshauses Helene Kaisen in Bremen-Ohlenhof lag vor.
Als jedoch die Bremer „Basisgruppe Antifaschismus“ von der geplanten Veranstaltung erfuhr, übte sie Druck auf die Verwaltung des Nachbarschaftshauses aus, das daraufhin seine Raumzusage zurückzog, so dass die geplante Veranstaltung nicht stattfinden kann.* Die lapidare Begründung: Die Thematik der Veranstaltung würde nicht dem „Leitbild und Wertesystem“ des Nachbarschaftshauses entsprechen.
Damit ist es der Bremer „Basisgruppe Antifaschismus“ gelungen, eine angesichts der aktuellen politischen Situation dringend notwendige Debatte über die Auswirkungen von Sanktionen und Gegensanktionen im Zuge des Ukraine-Konflikts auf die deutsche Bevölkerung und Wirtschaft und auf die russische Gesellschaft und Kriegsführung in der Ukraine zu verhindern. Das ist bedauerlich und kein Highlight für den Prozess einer demokratischen Meinungs- und Willensbildung. Ihr intrigantes Verhalten rechtfertigt die „Basisgruppe Antifaschismus“ mit der Abwehr einer „Querfront“, da sowohl linke wie rechte politische Gruppierungen die Russland - Sanktionen kritisieren würden.
Wir sind der Meinung, dass politische Kontroversen im Streitgespräch ausgetragen werden sollten und nicht durch das Umhängen eines Maulkorbes, wie ihn die Verweigerung eines Veranstaltungsraumes darstellt. Mit „Antifaschismus“ hat ein derartiges administratives Verhaltensmuster nichts zu tun. Die „Basisgruppe“ betreibt angesichts ihres denunziatorischen Verhaltens mit ihrem Namenszusatz „Antifaschismus“ reinen Etikettenschindel. Die Mitglieder der „Antifa“ hätten jede Möglichkeit gehabt, ihre abweichende Meinung im Rahmen der Diskussionsveranstaltung vorzutragen und dem Streit der Meinungen auszusetzen. Sie haben einen obrigkeitsstaatlichen Weg gewählt, der einem verschwörungstheoretischem Verhaltensmuster entspricht.
Von den Verantwortlichen des Nachbarschaftshauses Helene Kaisen in Bremen wünschen wir uns etwas mehr Rückgrat gegenüber den Stänkereien der selbsternannten Basisgruppe „Antifaschismus“. Nicht überall, wo „Antifaschismus“ draufsteht, ist Antifaschismus auch enthalten. Bisweilen geradezu das Gegenteil.
09.01.2023
DANKE an alle bisherigen Unterzeichner (s.u.) bis 22.01.2023 um 16:00!
Aufstehen e.V.(Vorstand des Trägervereins der Sammlungsbewegung, Berlin), Dr. Mona Aranea (Mönchengladbach), Anne und Heiko Asseln, Gerhard Baisch, Angela Banerjee, Joachim Barloschky, Cornelia Barth, Hartmut Barth-Engelbart (Gründau), Prof. Dr. Rudolph Bauer, Dr. Khaschayar Bayanifar, Hartmuth Bendig, Marianne und Lasse Berger, Andreas Bethmann, Peter Betscher (Darmstadt), Eva Böller, Rodolfo Bohnenberger, Fritz Bolte, Reiner Braun (Berlin), Gabriele und Bernd Brejla, Toni Brinkmann, Regina Contzen, Renato Augusto Costa, Jennifer Daum, Dr. Diether Dehm (Großentaft-Eiterfeld), Jens Derner, Karin Dirschauer, Angelika Dornhöfer, Hartmut Drewes, Karin Dröse, Helga Ebbers, Iris Eggeling, Marion und Jörg Eiteljörge, Prof. Dr. Wolfram Elsner, Hilke Emig, Peter Erhard, Dr. Matthias Esser, Andreas Faber, Prof. Dr. Johannes Feest, Bettina Fenzel, Bernd Fischer, Hannelore Garrels, Eveline Giannone, Inge und Christian Glaß (Delmenhorst), Dieter Götzel, Dr. Wolfram Grams (Stellv. Bundesvorsitzender der Humanistischen Union), Prof. Dr. Manfred Groll (Gerlingen), Werner Groß (Ovelgönne), Hermann Große-Brockmann-Koop, Cornelia Güttes, Ulrike Hardow, Klaus Hartmann (Offenbach a. M.), Christoph Haun, Antonia Heidemann, Ingrid Heitmann, Barbara Heller, Annemarie Hildebrandt, Heike Hey, Hans-Henning Hoff, Angelika Hofner, Marlies und Prof. Dr. Sönke Hundt, Traudel Kassel, Kurt Kirchhoff, Günter Knebel, Eva König-Werner (Berlin), Monika Krotter-Hartmann (Offenbach a.M.), Dr. Gerhard Kuhlmann, Birgit Landau, Ekkehard Lentz, Gudrun Leuschner, Jens Lohse, Anne Loschky, Tim Lovis, Irmgard Lücke, Friedrich Lüeße, Reinhard Lünnemann, Claus Mäulen, Anke Maurer, Birgit Meinke, Reiner Meister, Annegret Merke, Walter Metag, Pejman Mohseni, Yvonne Müller, Wolfgang Müller, Marita Nenast, Andreas Neumann, Dr. Markus Neumann, Volkert Ohm, Heike Oldenburg, Horst Otto, Prof. Dr. Lothar Peter, Günter Pohl, (Hattingen), Marion Pokorny, Dr. Elka Pralle, Wilfried Preuß-Hardow, Klaus Prietzel, Sigrid Prolingheuer, Marion Remlinger, Ruth Rieß (Ovelgönne), Linda Roepke, Eberhard Röttgers, Gerd-Rolf Rosenberger, Heike Rümann, Walter Ruffler, Prof. Dr. Hans Jörg Sandkühler, Petra Scharrelmann, Wilfried Schartenberg, Martin Schmidt, Prof. Dr. Christoph U. Schminck-Gustavus, Anke Schoeße, Renate Schoof (Göttingen), Prof. Dr. Martin Schraven, Saskia Schultheis, Wilhelm Schulze-Barantin, Prof. i.R. Dr. Susanne Schunter-Kleemann, Karin Schwalm (Marburg), Sonja Schwertfeger, Frank Schwitalla, Manfred Steglich, Antje Steinberg, Hartmut Stinton, Martin Stöver, Jochen Ströh, Erich Sturm, Sigrid Thäter, Paul Tiefenbach, Kirsten und Gustav Tilmann, Michael True, Heide Marie Voigt, Gisela Vormann, Wolfgang Vormann, Georg-Maria Vormschlag, Regine Voss, Claus Walischewski, Helmuth Weiss, Anton Günther Willers, Jürgen Willner, Ulrike und Dieter Winge, Yasmina Wöbbekind, Erika Wolters, Edgar Zimmer, Olaf Zimmer, Reinhard Zimmermann, Bettina Zockoll, Ingrid Zuber (Marburg).
Bremen, 22.1.23, 16:00 Uhr