Pressemitteilung 21. November 2019 - Bremen. Der „stern“ und das ARD-Magazin "Report München" berichteten, gestützt auf interne Unterlagen aus dem Bremer Werftunternehmen Lürssen: Die Werft mit Sitz in Bremen unterstützte auch nach der Verhängung des Embargos Saudi-Arabien bei der Ausrüstung und der Lieferung von Ersatzteilen. Trotz Exportstopps für Rüstungsgüter nach Saudi-Arabien, so zeigen die Recherchen von Hans-Martin Tillack und Philipp Grüll, dass sich Lürssen am Unterhalt von Patrouillenbooten beteiligt und Schiffscrews ausbildet.
Diejenigen, sie schon lange mit Friedensaktionen auf den Rüstungsstandort Bremen hinweisen, werden bestätigt: „Kriege beginnen hier!" Die Lobby von Rüstungsproduzenten wie Lürssen, Rheinmetall, Atlas Elektronik etc. ist stark, gerade in Bremen. Friedrich Lürßen bekam im Rathaus das Bundesverdienstkreuz verliehen, anschließend begleitete er den damaligen Außenminister Gabriel und Kanzlerin Merkel nach Saudi-Arabien, um Riad Kriegsschiffe zu liefern. Es handelt sich hierbei um dieselbe Regierung, die Terrorgruppen in Syrien unterstützt und mit deutschen Waffen einen blutigen Krieg gegen die Bevölkerung des Jemen führt.
(Foto: Die Firma Lürssen war aufgrund ihrer Produktion von Kriegsschiffen schon häufig Anlaufpunkt für Aktionen der Friedensbewegung.)
Die Bundesregierung gaukelt der Bevölkerung vor, es gebe einen Exportstopp, aber Lürssen setzt offenbar ungerührt seine guten Geschäfte mit der Diktatur fort. Die Bundesregierung sollte dringend die Öffentlichkeit informieren, ob die Recherchen von stern und Report zutreffen. Aber auch der Bremer Senat ist hier in der Pflicht, so das Bremer Friedensforum, "gehe es doch um den Ruf Bremens als Heimatort einer Firma, die möglicherweise Gesetze gebrochen hat." Die heutige Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt (Die Linke) gehörte vor sieben Jahren zu den Herausgebern des Buches „Rüstungsstandort an der Weser“, in dem die Bremer Rüstungstechnik-Branche einschließlich der Lürssen Werft kritisch unter die Lupe genommen wurde. Von Lürssen, seit 1875 „Wiege der deutschen Schnellboote“, fordert das Friedensforum statt des üblichen Schweigens einen aktiven Beitrag zur Aufklärung.
Ekkehard Lentz
Sprecher Bremer Friedensforum
und aktiv in der AG Frieden von #aufstehen Bremen