Seit mehreren Jahren begeht der Verein „Deutsch-Russischen Friedenstage Bremen e.V.“ zusammen mit anderen Organisationen wie dem Bremer Friedensforum sowie mit Vertretern und Vertreterinnen der russischsprachigen Community in Bremen den 9. Mai als den Tag des Sieges über den deutschen Faschismus an den Gräbern sowjetischer Zwangsarbeiter auf dem Osterholzer Friedhof in Bremen. Zahlreich hatten sich Bremer Bewohnerinnen und Bewohner eingefunden, mehr als in den Vorjahren. Auch eine Delegation der Botschaft der Russischen Föderation war von Berlin nach Bremen angereist, um einen Kranz niederzulegen. Die Vertreterin Swetlana Junkejewa sprach sich für gute Beziehungen zwischen der Russischen Föderation und der Bundesrepublik Deutschland aus und hob lobend die Zusammenarbeit zwischen den beiden Staaten im Bereich der Pflege der Gräber der Gefallenen im Zweiten Weltkrieg hervor.
Wolfgang Müller, Vorsitzender des Vereins „„Deutsch-Russischen Friedenstage Bremen e.V.“ begrüßte zu Anfang alle Anwesenden, insbesondere die Delegation der Russischen Botschaft. Anschließend sprach Pastor i.R. Hartmut Drewes. Er beklagte in Deutschland die Verdrängung und Unterschlagung der Tatsache, dass die Sowjetunion die größten Opfer für die Befreiung Deutschlands und die Beendigung des Zweiten Weltkriegs gebracht habe. Stattdessen führe die Bundeswehr im Rahmen der NATO große Manöver bis an die Grenzen Russlands durch. Andererseits gab Drewes seiner Freude darüber zum Ausdruck, dass die Veranstaltungen der Deutsch-Russischen Friedenstage seit ihrem Bestehen großes Interesse und starke Beteiligung zu verzeichnen hätten. Das mache deutlich, dass viele Menschen in unserem Land für ein friedliches Miteinander mit dem russischen Volk seien. Jürgen Borchert trug sein Gedicht „Memorandum für alle Deutschen die für Krieg werben und für solche die sich werben lassen“ vor. Zum Schluss gab Irene Baumann in Deutsch und Russisch zu bedenken, dass durch die Opfer der Sowjetunion die russische Kultur und die russische Sprache erhalten geblieben sind. Es nahmen am Gedenken auch Personen anderer Nationen teil. Man sieht es an den Flaggen von Venezuela und Kuba. Für russische Musik sorgte durch Gesang mit Gitarrenbegleitung Vladimir Papadopoulos, und er wurde von mehreren Anwesenden gesanglich unterstützt. Der Gedenkstunde schlossen sich noch viele Gespräche an.
Text und Fotos: Hartmut Drewes; Nr. 09 von Sönke Hundt