Die Zivilklausel in Bremen soll fallen, das will die Rüstungsindustrie in Bremen und Bürgermeister Bovenschulte steht voll hinter ihr. Die SPD könnte als Druckmittel damit drohen, von RGR zu GROKO zu wechseln. Nun werden wichtige Akteure unter Druck gesetzt. Wir können davon ausgehen, dass im Hintergrund schon längst ausbaldowert ist, wo die "sehr ernsthafte Diskussion" (s.u.) enden wird. Wieder einmal muss die mit nichts belegte Propagandalüge eines bevorstehenden Überfalls Russlands auf Westeuropa dafür herhalten. Wie lange kann die herrschende Klasse mit solchen Lügengebäuden Politik machen? - Das Rumgeeiere der grünen Wissenschaftssenatorin Moosdorf im Weserkurier-Interview am 28.03.2025 ist ein deutlicher Indikator - Es wird von der bremischen Zivilgesellschaft und der Friedensbewegung abhängen, ob sie damit durchkommen.
Frage Weserkurier:
Es gibt ein Thema, das sich angesichts der veränderten Weltlage und des Wachstums der Rüstungsindustrie am Standort Bremen von selbst auf die Tagesordnung gesetzt hat: die Zivilklausel im bremischen Hochschulgesetz und den Statuten von Uni und Hochschulen. Sie schließt eine Zusammenarbeit mit Rüstungsfirmen in der Forschung aus. Kann das so weiterhin Bestand haben?
Antwort Bremer Wissenschaftssenatorin Kathrin Moosdorf:
Wir haben in Bremen die Situation, dass sich die Universität und die Hochschule selbst eine Zivilklausel gegeben haben. Erst danach ist sie auch im Hochschulgesetz verankert worden. Als Wissenschaftssenatorin nehme ich den politischen Willen, der darin zum Ausdruck kommt, sehr ernst. Im Rahmen der gesamtgesellschaftlichen Lage nehme ich zugleich wahr, dass das Thema Zivilklausel verstärkt diskutiert wird. Wir stellen uns dieser Diskussion auf jeden Fall. Zurzeit sehe ich keinen Anlass, proaktiv das Hochschulgesetz zu ändern. Ich möchte das Thema aber mit den Hochschulen und mit allen Akteuren im Umfeld ernsthaft diskutieren und gemeinsam über die Zukunft der Zivilklausel beraten. WK: Die Zivilklausel ist für Sie also nicht sakrosankt? - Moosdorf: Für mich ist eine sehr ernsthafte Diskussion jetzt zeitgemäß.
Update 31.03.2025: Jürgen Theiner rät im heutigen Weserkurier den Beteiligten Unternehmen: "Einen politischen Großkonflikt um die Zivilklausel vom Zaun zu brechen, schadet mehr, als es den Unternehmen nützt."