8. Mai 2020 auf dem Osterholzer Friedhof in Bremen (Text und Fotos: Hartmut Drewes). Weiter unten ein Filmbeitrag dazu incl. des auch auf russisch übersetzten Gedichtes: "Meinst du die Russen wollen Krieg?"
Der 2019 in Bremen gegründete Verein „Deutsch-Russische Friedenstage Bremen“ führte unter den durch Covid19 bedingten Abstands- und Beschränkungsmaßnahmen eine Kranzniederlegung auf dem Osterholzer Friedhof in Bremen durch. Auf diesem Friedhof fanden nach 1945 viele im Krieg umgekommene und umgebrachte Menschen ihre letzte Ruhestätte, auch Bürger und Bürgerinnen der Sowjetunion. Nach der Kranzniederlegung des Vereinsvorsitzenden Herbert Wehe sprach Hartmut Drewes, Pastor i.R., zum Plan der deutschen Faschisten, 30 Millionen Russen dem Hunger auszuliefern, um dann die russischen Gebiete bis zum Ural deutschen Siedlern zu überlassen.
Daraus folgte ein verbrecherischen Krieg. Angesichts des erlittenen unermesslichen Leids der Menschen der Sowjetunion war es umso bewundernswerter, dass die Rote Armee nicht nur die Wehrmacht aus der Sowjetunion vertrieb, sondern den wesentlichen Beitrag zur Befreiung der Völker Europas erbrachte.
Drewes verurteilte die Politik der Bundesregierung, Russland als Bedrohung hinzustellen und gegen dieses Land militärisch aufzurüsten, Manöver durchzuführen, Truppen an Russlands Grenze zu stationieren und bei der "atomaren Teilhabe" zu bleiben. Es sei vielmehr angesagt, so Drewes, ein gutes, ein friedliches, ja freundschaftliches Verhältnis zu Russland zu entwickeln.
Anschließend rezitierten sehr eindrucksvoll Manni Laudenbach von der Shakespeare-Company Bremen und Irene Baumann vom Verein Deutsch-Russische Friedenstage Bremen das Gedicht „Meinst du, die Russen wollen Krieg?“ von Jewgeni Jewtuschenko in deutscher und russischer Sprache. Am Ende legten die Teilnehmenden rote Nelken auf die Gräber, und die Partei die Linke legte ein Blumengebinde an das Denkmal „Trauernde Frauen“ von 1965.
Hier ein Filmbeitrag von Sönke Hundt über die Kranzniederlegung am 8. Mai 2020 in Bremen