In Bremens Krankenhäusern fehlen laut der Gewerkschaft ver.di ca. 1.600 Stellen.
Daraus ergibt sich, was fast alle kennen dürften: überlastete Pflegekräfte, überfüllte Notaufnahmen, zu wenig Zeit für die Versorgung von Patient*innen. Der Grund: Seit der Umstellung der Krankenhausfinanzierung auf Fallpauschalen 2003 wurden überall Stellen abgebaut. Ziel dieses Stellenabbaus sollen geringere Personalkosten bei öffentlichen und freigemeinützigen Trägern sein und möglichst hohe Renditen bei den von Politik und Think Tanks, wie der Bertelsmann Stiftung oder der "Leopoldina", massiv vorangetriebenen Krankenhausprivatisierungen. Verschärft wird diese Situation noch dadurch, dass die Länder ihrer gesetzlichen Investitionsverpflichtung zur Finanzierung benötigter Krankenhausinfrastruktur, wie etwa Gebäuden und technischen Geräten, nur in unzureichendem Maß nachkommen.
ver.di kämpft für das Wohl und die Sicherheit von Patient*innen und den Gesundheitsschutz der Mitarbeiter*innen im Krankenhaus, was unmittelbar zusammenhängt. Mehr gut bezahltes Personal muss her!
Bündnisse sowie Volksentscheide für mehr Personal im Krankenhaus gibt es längst bundesweit, so auch hier in Berlin.
Lasst uns alle gemeinsam noch einmal deutlich zeigen - wir stehen zusammen! So lange, bis sich die Bedingungen in den Krankenhäusern wirklich verbessert haben!
Literaturempfehlung zur Rolle der Bertelsmann Stiftung im Gesundheitswesen:
Bauer, Rudolph (2017): Digitalisierung: Bertelsmann/Mohn im Sprechzimmer und am Krankenbett. BIG Business Crime 3/2017, 25. Jg., S. 33-38 – http://bcc.businesscrime.de/bertelsmann-mohn-im-sprechzimmer-und-am-krankenbett/
Der Vorstandsvorsitzende Thomas Rabe des Bertelsmann Konzerns stellte am 23.03.2020 die Jahresbilanz 2019 vor. Gesamtumsatz und seinen Profit wurde gesteigert. Der Umsatz lag 2019 bei 18 Milliarden Euro und damit um zwei Prozent über dem Vorjahreswert. Der Profit lag 2019 bei 1,09 Milliarden Euro. Zum Bertelsmann-Konzernverbund gehören neben der weltweit größten Publikumsverlagsgruppe Penguin Random House unter anderem die Fernsehgruppe RTL Group, der Zeitschriftenverlag Gruner und Jahr, das Musikunternehmen BMG und das Dienstleistungsunternehmen Arvato – welches nach RTL den größten Anteil der Umsätze beisteuert, besonders mit digitalen Angeboten in der Bildung.