Hafenarbeiter streiken in den Terminals in Hamburg, möglicherweise auch in Bremen, Bremerhaven und Wilhelmshaven. "Rund 12.000 Menschen arbeiten in den deutschen Seehäfen - von Hamburg bis nach Bremerhaven und Brake. Und überall dort ruht seit Beginn der Frühschicht am Donnerstag [14.07.2022] die Arbeit. Schiffe werden dann voraussichtlich nicht mehr abgefertigt. ... "Inflationsmonster stoppen" - das steht auf den Plakaten und Handzetteln, die am Mittwoch in den Hafenbetrieben verteilt wurden. Und es betrifft nicht nur die großen Containerterminals, sondern auch Stauereien und den Stückgut-Umschlag. Am Freitag ist dann eine große Kundgebung in Hamburg geplant, wo auch Beschäftigte aus anderen Häfen erwartet werden. Die genaue Route ist noch nicht klar. Der Streik soll von Donnerstagmorgen bis Sonnabend um 6 Uhr dauern, es wäre der längste seit mehr als 40 Jahren."
Quelle: https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Warnstreik-in-Hamburg-und-anderen-Haefen-bis-Sonnabend,hafenstreik120.html (Foto: Screenshot_NDR_Beitrag_14.07.2022) ver.di schreibt auf seiner Hamburger WEB-Seite zu den Forderungen und zum Ablauf am Freitag 15. Juli:
"Ablauf des morgigen Warnstreiktages in Hamburg. Im anhaltenden Tarifkonflikt mit dem Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) abermals zu Warnstreiks in allen deutschen Seehäfen aufgerufen." ver.di fordert für die rund 12.000 Beschäftigten in den 58 tarifgebundenen Betrieben in Niedersachsen, Bremen und Hamburg eine Erhöhung der Entgelte um 1,20 Euro pro Stunde sowie einen tatsächlichen Inflationsausgleich in Höhe von 7,4 Prozent bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von zwölf Monaten. Zudem fordert ver.di die Erhöhung der jährlichen Zulage für Vollcontainerbetriebe um 1.200 Euro.
Update 22.08.2022: Am Montag, den 22. August, fand in Bremen die nächste Verhandlungsrunde für einen Tarifvertrag an den Häfen statt. Ver.di rief am Verhandlungsort zu einer Kundgebung auf, um die Tarifkommission zu unterstützen.
Die Hafen-Arbeiter:innen kämpfen nicht nur für sich selbst, sondern letztlich für uns alle. Die Inflation frisst unser aller Löhne auf. Ein Erfolg der Hafenarbeiter:innen könnte eine Signalwirkung haben an Gewerkschaften und Arbeiter:innen in ganz Deutschland, die in den kommenden Monaten ebenfalls für höhere Löhne kämpfen und streiken werden.
Wie auch buten und binnen berichtete rief ver.di zu einer Kundgebung am 22. August in Bremen auf, bei der 200 Kollegen in der Bremer Innenstadt demonstrierten. Auch der Weserkureir berichtete. Sollten diese Verhandlungen scheitern, drohen neue Streiks.
#aufstehen Bremen solidarisiert sich mit den Kollegen in den Häfen und ihren völlig berechtigten Forderungen.