Der deutsche Marineschiffbau boomt und konkurriert - da in privater, profitgetriebener Hand - gleichzeitig auch mit anderen europa- und weltweit agierenden Marinewerften. Die laufenden Kriegsschiffprojekte folgen der NATO-Absicht, lang andauernde Kriegseinsätze in weit entfernten Weltmeeren (auch im Pazifik gegen China) durchführen zu können. Das widerspricht dem Friedensgebot in unserem Grundgesetz und der ursprünglich klaren Beschränkung der Bundeswehr auf reine Landesverteidigung.
Nun sollen die drei großen deutschen Marinewerften Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS), German Naval Yards und die Lürssen-Tochter Naval Vessels Lürssen (NVL)) gebündelt werden. "Der Miteigentümer des Bremer Schiffbaukonzerns Lürssen, Peter Lürßen, hält einen Zusammenschluss der drei deutschen Marinewerften unter bestimmten Voraussetzungen für richtig." (Tagesschau 12.08.2023) Er plädiert u.a. für eine 25,1% Staatsbeteiligung und für einen Börsengang der zukünftig fusionierten drei Konzerne.
Lürssen ist ein großer Kriegsvorbereiter: Mit der Parole „Kriege beginnen hier - in Bremen!“ wurde in Vegesck vor der Lürssen Zentrale schon vor Jahren demonstriert. Siehe dazu unsere Beiträge: aus Mai 2020 und aus Okt. 2021. Bremen ist auch nach Ansicht des Regionalsenders "buten und binnen" im Juni 2023 eine Rüstungshochburg.
Wir kommentierten im Jan. 2021 die Bürgerschaftsdebatte zum Rüstungsstandort Bremen. Bremer Friedensgruppen und aufstehen Bremen setzen sich seit Langem für Abrüstung ein und kritisieren die Ausweitung des Rüstungsstandorts Bremen. Friedensfördernd ist stattdessen Rüstungskonversion, damit das Know-how der Beschäftigten für nützliche, ökologische und sinnvolle Produkte eingesetzt werden kann, statt für Zerstörung und Tod. Das hat die Bremer Landesregierung in den 1990er Jahren (vor der NATO-Osterweiterung) noch selbst gefördert. (Siehe unsere Veranstaltung dazu am 29.10.2019)