„Man kann einen Menschen mit einer Axt erschlagen, aber man kann ihn auch mit einer Wohnung erschlagen.“, sagte einmal der Maler Heinrich Zille.
Wie aktuell diese Aussage noch heute ist, belegt eine soeben veröffentlichte Studie des Pestel-Instituts. Danach fehlen in Bremen mehr als 10.000 Sozialwohnungen. Allein von 2017 bis 2022 fiel hier der Bestand an Sozialwohnungen um rund 15 Prozent auf 7055 Einheiten. Dass es in Bremen akut an bezahlbarem Wohnraum fehlt ist das Resultat einer seit vielen Jahren verfehlten Stadtentwicklungspolitik, in der vor allem auf Privatisierung und „Wirtschaftlichkeit“ gesetzt wurde und nicht auf Gemeinwohlorientierung.
Mit anderen Worten: der soziale Wohnungsbau wurde in Bremen schlicht an die Wand gefahren. Dass die Regierungskoalition aus SPD, Grünen und Linken dieser dramatischen Entwicklung nichts entgegenzusetzen weiß, macht eine Senatsvorlage vom letzten Dezember deutlich. Darin wird zwar zugegeben, dass der „Bedarf an bezahlbarem Wohnraum“ in Bremen „nach wie vor hoch“ sei, aber es wird im Folgenden kein Konzept entwickelt, wie der Wohnungsnot in der Stadt nachhaltig begegnet werden soll.
Statt das Problem beim Schopf zu packen - etwa durch ein klares Bekenntnis zur Gemeinwohlorientierung mit einer gezielten öffentlichen Wohnraumförderung – ist im Papier nur kleinlaut die Rede davon, dass die „Voraussetzungen für die Förderung von 380 weiteren Wohneinheiten geschaffen werden sollen“. Welch eine Bankrotterklärung des rot-grün-roten Senats.
Wir verweisen ergänzend auf unsere Pressemitteilung vom Nov. 2022 Immer weniger bezahlbarer Wohnraum in Bremen auf dieser WEB-Seite