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Sehr geehrte Damen und Herren!
Sabine am Orde lobt CDU und SPD in Thüringen, weil sie in den Sondierungsgesprächen mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht „ihre Werte tapfer verteidigen“.Um welche „Werte“ geht es dabei? CDU und SPD in Thüringen begrüßen die Aufstellung neuer amerikanischer Raketen in Deutschland, beide Parteien lehnen eine diplomatische Lösung im Ukrainekrieg ab und setzen weiterhin auf einen militärischen Sieg der Ukraine.
Frau am Orde findet es „generell problematisch, dass Wagenknecht CDU und SPD dazu zwingen kann, bei Sondierungsgesprächen auf Länderebene über Außenpolitik zu verhandeln“. Doch niemand zwingt diese Parteien zu einer Koalition mit dem BSW, es sei denn das Eigeninteresse an einer Regierungsbeteiligung.
Im Wahlkampf spielte die Friedensfrage eine zentrale Rolle für die Wahlentscheidung vieler Bürger, die große Hoffnungen in Wagenknechts Friedensperspektive setzten. Es ist verständlich, dass Wagenknecht diese Wähler nicht enttäuschen will und deshalb von ihren potentiellen Koalitionspartnern eine Übereinstimmung in zwei wesentlichen friedenspolitischen Fragen erwartet. CDU und SPD steht es völlig frei, sich auf die friedenspolitischen Positionen des BSW einzulassen oder nicht. Das ist Demokratie.
Über eine Veröffentlichung würde ich mich freuen.
Mit freundlichem Gruß
Walter Ruffler (Bremen, 1.11.2024)
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Sehr geehrte Damen und Herren!
Anders als Dominic Johnson empfinde ich Sahra Wagenknecht als ausgesprochen konstruktiv: Sie hat es geschafft, eine Partei zu gründen, die spontan ins Europaparlament eingezogen ist und in drei ostdeutschen Ländern zweistellige Werte erreicht hat. Offenbar trifft ihre These von der Repräsentationslücke in der deutschen Politik zu, und das BSW scheint diese Lücke zu füllen. Talk-Shows schaue ich mir nur noch an, wenn Wagenknecht den Deutschen "die Welt" erklärt, wie Johnson schreibt, alles andere ist einfach zu öde, von Kiesewetter über Hofreiter, Strack-Zimmermann bis Kühnert.
Wagenknecht und das BSW mischen die deutsche Politik auf, das gefällt vielen, die jüngste Wahlbeteiligung war erheblich höher als sonst. Dass Wagenknecht es so lange bei der Linken ausgehalten hat, in der sie permanent angefeindet wurde, finde ich respektabel, sie hat sich damals aber auch einen Burnout eingefangen. Zur inhalltichen Kritik an den Linken hat sie sogar einen Bestseller geschrieben: "Die Selbstgerechten. Mein Gegenprogramm - für Gemeinsinn und Zusammenhalt", es hat nichts genützt, die Vorturner der Linken blieben auf ihrem selbstzerstörerischen Kurs. Die Linke war mit ihrer Anpassung an die Politik der Grünen auf dem absteigenden Ast und fuhr bei der letzten Bundestagswahl magere 4,9% ein. Manche führten das auf Wagenknecht zurück und stellten Ausschlussanträge. Nun ist Wagenknecht weg, aber anders als viele Führungspersonen in der Linken hofften, gewann die Linke keine neue Statur, trotz Carola Rackete als Spitzenkandidatin bei der Europawahl. Ich wünsche dem Bündnis Sahra Wagenknecht alles Gute bei den Wahlen zum Bundestag im nächsten Jahr.
Über eine Veröffentlichung meines Leserbriefes würde ich mich freuen.
Mit freundlichem Gruß
Walter Ruffler, Bremen 3.10.2024
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Mickrige Summe
Die Bundesregierung hat sich auf eine Kindergelderhöhung von fünf Euro pro Monat geeinigt. Diese mickrige Summe wird den Familien angesichts der Preissteigerungen in den letzten zwei Jahren kaum helfen. Die dringend notwendige Kindergrundsicherung wird weiter aufgeschoben.
Es ist empörend, dass die Koalitionäre bei Leistungen für Kinder und Familien stets zäh verhandeln, während sie in großer Einigkeit regelmäßig Milliarden Euro für neues Kriegsgerät aus dem Ärmel schütteln. Diese Priortätensetzung ist enttäuschend für alle Familien, die auf eine Verbesserung ihrer Lebensumstände hoffen. Kinder sind unsere Zukunft und sollten an erster Stelle stehen. Es ist höchste Zeit, dass die Politik dies endlich ernst nimmt.
CHRISTOPHER SCHULZE, BREMEN
Quelle: Facebook aufstehen Bremen (Der Leserbrief wurde am 16. Juli 2024 im WESER-KURIER veröffentlicht)
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Gisela Vormann hat einen völlig zutreffenden Leserbrief (WK 16.06.2024) gegen den Missbrauch der KINDERSEITE für den Kriegsdienst an der Waffe geschrieben.
Nach dem fürchterlichen 2. Weltkrieg mit geschätzten 70 Millionen Toten wurde aus guten Gründen das FRIEDENSGEBOT in unserem Grundgesetz verankert. NIE WIEDER KRIEG! Das war (und ist hoffentlich immer noch) eine seitdem immer wieder betonte Mahnung.
Moralisch und ethisch ganz schön unterirdisch diese verantwortliche Weserkurier Redaktion bzw. die dahinter stehenden Eigentümer, die selbst vor Kinderseelen in ihrem Blatt nicht halt machen. Ob diese als (Groß-) Eltern ihre eigenen Kinder und Enkel nun auch "auf Krieg trimmen" würden?
#ohnewaffenfriedenschaffen #Diplomatie
#FürZivileHäfen #FriedenshafenStattKriegshafen
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Sehr geehrte Damen und Herren!
Der Bremer Professor Lothar Probst stellt zutreffend fest, dass viele Bürger das „Vertrauen“ in die Parteien und die repräsentative Demokratie verloren haben, eine Folge sei die „abnehmende Wahlbeteiligung.“ Laut Umfragen beträgt die Zustimmung zur derzeitigen Ampelregierung in Berlin mittlerweile in der Tat nur noch 30%, die Regierung Scholz verfügt demnach über keine Mehrheit im Wahlvolk. Dennoch müssen wir diese Politik noch zwei weitere Jahre ertragen, denn zwischen den Wahlen alle vier Jahre haben wir nichts zu sagen.
Eine Abhilfe könnten Elemente der direkten Demokratie wie Volksbegehren und Volksentscheid sein. Damit könnte die Bevölkerung eine falsche Regierungspolitik nachhaltig korrigieren. Das Grundgesetz sieht dies in Artikel 20 sogar ausdrücklich vor, es heißt dort: „Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen (…) ausgeübt.“ Leider ist es bislang zu keinerlei „Abstimmungen“, das heißt Volksentscheiden, auf Bundesebene gekommen. Denn die Parteien im Bundestag haben es seit 1949 nicht geschafft, den Auftrag des Grundgesetzes in die politische Praxis umzusetzen. Offenbar soll ihnen das Wahlvolk nicht mit eigenen Ideen in die Quere kommen.
In der Schweiz dagegen funktioniert die Kombination von repräsentativer und direkter Demokratie schon seit über 130 Jahren sehr gut, zum Wohle der Bevölkerung.
Mit freundlichem Gruß
Walter Ruffler (Bremen, 3. März 2024)
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